20:15 - 21:05
Arte

Erdgas für den Klassenfeind

Dokumentation • D 2020 • 50 Minuten
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    Beschreibung

    In den 1970er und 1980er Jahren arbeiten mehr als 25.000 DDR-Bürger in der Sowjetunion. Sie verlegen die bis dahin größte Erdgasleitung der Welt. Für sie ist es das Abenteuer ihres Lebens. Ihre Trassen überqueren die großen und mächtigen Flüsse Dnepr und Dnestr. Erstmals erleben die Arbeiterinnen und Arbeiter aus der Deutschen Demokratischen Republik in der Sowjetunion einen Hauch von Freiheit, den sie in der DDR nicht spüren. Viel Geld verdienen sie an der Trasse, doch ebenso viel haben sie auszuhalten. Sie sind Gefahren ausgesetzt, Kargheit, wilder Natur und Einsamkeit. Zudem werden sie von ihrem Staat auch im wilden Osten überwacht. Von all dem erzählt der Film "Jahrhundertbauwerk Trasse", der auf einer zweiten Ebene das Erdgasröhren-Projekt auch politisch und weltgeschichtlich analysiert. Denn was im Ostblock vor allem als sozialistisches Fortschrittsprojekt betrachtet wird, ist auch für den Westen ein Jahrhundertbauwerk. Seit den 1960er Jahren gibt es Versuche, vom sowjetischen Rohstoffreichtum zu profitieren. Das daraus resultierende Erdgasröhren-Geschäft von 1970 ist nicht weniger als der größte West-Ost-Handelsvertrag der Nachkriegsgeschichte. Westeuropa liefert Rohre und gibt Kredite. Der Osten baut und liefert Gas. Allen Widrigkeiten des Kalten Krieges, den internationalen Spannungen und amerikanischen Embargos trotzend werden die Trassen fertiggestellt und sind lange ein fester Bestandteil der westeuropäischen Energieversorgung. Sind sie am Ende sogar beteiligt am Fall der Mauer? Der Film wagt eine These.

    Darsteller

    Crew
    • Regie:
      Matthias Schmidt
    • Kamera:
      Ole Jürgens
    • Kamera:
      Denis Melnik
    • Kamera:
      Daniel Ritter
    • Schnitt:
      Matthias Jim Günther

    Sendungsinfos

    OT
    Originaltitel:
    Erdgas für den Klassenfeind
    Ausstrahlung:
    Donnerstag 08:01-09:01

    Folgesendung

    21:05 / Arte

    Schatzsuche in der Mongolei

    55 Minuten
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