Beschreibung
In Brasiliens Urwald herrscht ein Kampf um den Amazonas. Auf der einen Seite: Illegale Goldgräber, die Naturschutzgebiete plündern. Auf der anderen Seite Indigene, die die Natur und ihre Heimat verteidigen. ARD-Korrespondent Matthias Ebert hat für phoenix mit seinem Team beide Seiten besucht, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Da ist zum einen ein Mann, den wir nur "Francés" nennen sollen - den "Franzosen". In seinem klapprigen Jeep nimmt uns der Mitfünfziger mit tief hinein in ein nationales Amazonas-Schutzgebiet in Brasilien. Wo genau, dürfen wir nicht nennen, denn "Francés" schürft hier illegal nach Gold. Er ist der Boss einer 15-köpfigen Gruppe, die dem Goldrausch verfallen ist. Zahllose Löcher klaffen dort, wo vor Kurzem noch Urwaldriesen standen. In ihnen schimmert braunes Wasser. Mit "Francés" verbringen wir drei Tage tief im Dschungel, schlafen im Goldgräbercamp unter Plastikplanen und erleben, wie die Invasoren mithilfe von Quecksilber an das begehrte Edelmetall gelangen. "Nur das Goldschürfen ermöglicht uns ein würdevolles Einkommen", erklärt "Francés". Das sieht Häuptling Juarez Munduruku ganz anders. Der Indigene lebt im Einklang mit dem Wald und patrouilliert mit seinem Stamm an den Grenzen seines Schutzgebietes. "Wir werden von illegalen Invasoren mit dem Tod bedroht", klagt der Anführer. Dennoch wollen sie nicht klein beigeben und zeigen bei den Behörden an, wenn sie auf Eindringlinge stoßen. Für "Francés" bedeutet das, ein erhöhtes Risiko, bei einer Razzia der Umweltpolizei geschnappt zu werden. Wie sich das anfühlt, zeigt er uns ein paar Kilometer von seinem Claim entfernt. Dort hatten Kontrolleure vor wenigen Wochen den Bagger eines befreundeten Goldgräbers zerstört. "Es ist ein "Katz-und-Maus-Spiel", sagt "Francés". Dennoch will er weitermachen - wegen des hohen Goldpreises und weil er sonst keine Alternative für sich und seine Familie sieht.