Beschreibung
13 Jahre nach dem Sturz des libyschen Regimes zieht die Dokumentation eine Bilanz der Krise in Libyen: Sie zeigt die möglichen Folgen des Zusammenbruchs des Landes für Europa und die arabische Welt auf. Trotz zahlreicher Vermittlungsversuche ist Libyen heute ein zersplittertes Land, in dem zahlreiche Stämme und Milizen um die Macht kämpfen. Die Wirtschaft ist kollabiert, mehr als eine Million Menschen mussten fliehen. Wie Syrien steht auch Libyen im Zentrum eines internationalen Stellvertreterkrieges, in dem Russland und die Türkei - unterstützt von ihren jeweiligen Verbündeten, um Einfluss ringen. Die von der UN unterstützte NATO-Intervention von 2011 führte zwar zum Sturz von Machthaber Muammar al-Gaddafi (1942-2011), trieb das Land jedoch in einen jahrelangen Bürgerkrieg, da der Westen keinen Plan für einen demokratischen Übergang vorweisen konnte. Libyen ist ein ressourcenreiches Land und fungiert gleichzeitig als "Türsteher" Europas bei der Lenkung von Migrationsbewegungen - und doch ist und bleibt Libyen ein Unsicherheitsfaktor in einer ohnehin instabilen Region. Seit kurzem gibt es auf Vermittlung Europas und vor allem Deutschlands einen fragilen Frieden. Eine libysche Übergangsregierung bereitet für Dezember die ersten demokratischen Wahlen vor. Die Dokumentation zeichnet die Schritte nach, die zum Kollaps eines der ölreichsten Länder des afrikanischen Kontinents führten, und analysiert dabei auch die Rolle und die Verantwortung des Westens für die libysche Krise. Wie gut stehen heute die Chancen des Landes auf eine funktionierende Demokratie und Freiheit für die Libyerinnen und Libyer - und zwar ohne fremde Einmischung oder eine Fortsetzung des Bürgerkriegs?