Beschreibung
Die französische Insel Korsika ist landschaftlich so facettenreich wie kaum eine andere Region dieser Erde. Auch die Tier- und Pflanzenwelt ist einzigartig. Diese Einzigartigkeit umfasst 146 Pflanzen- und ein Dutzend Tierarten. Wissenschaftler Michel Delaugerre kennt all diese seltenen Tierarten. Er setzt sich seit Jahrzehnten mit der Biologie Korsikas auseinander und führt an Plätze, die für Besucher gesperrt sind. Die gelbgrüne Zornnatter ist bislang als rein tagaktives Tier bekannt. Auf der verbotenen Insel Giraglia beobachtet sie der Biologe regelmäßig im Schein der Taschenlampe bei der Nahrungssuche. Das kann der Beginn einer Evolution sein - oder nur eine Laune der Natur, meint Michel Delaugerre. Die vorgelagerten Inseln in der Meerenge zwischen Korsika und Sardinien gehören zum Lavezzi-Naturschutzgebiet. Dort brüten in den steilen Felsklippen die Gelbschnabel-Sturmtaucher. In den frühen Morgenstunden hört man ihr sirenenhaftes Geschrei, dann brechen sie zur Nahrungssuche auf, um erst am Abend wieder zu ihren Nistplätzen zurückzukehren. Jean Michel Culioni beobachtet die Tiere seit 30 Jahren. Er und sein Team haben einzelne Vögel mit GPS-Sendern ausgestattet. Die Daten zeigen, dass die Vögel oft bis nach Marseille zum Fischfang fliegen. Während die Sturmtaucher-Küken bis in die Abendstunden auf Futter warten müssen, bekommen die Schwalbenjungen im Fort von Bonifacio bereits jetzt ihre erste Futterration. Von ihren Nestern aus genießen sie wohl die beste Aussicht der ganzen Insel.